Hochzeitskleid in A-Linie, oder? In 6 Schritten zu deinem Traumkleid

Wie finde ich das richtige Hochzeitskleid? Dos & Don’ts beim Hochzeitskleid kaufen.

Selbst der kühlste Kopf wird bei der Suche nach dem eignen Hochzeitskleid etwas heißer. „So schwer kann das doch nicht sein!“, dachte ich mir letztes Jahr, als es darum ging das richtige Brautkleid für mich zu finden.

Nach ein paar erfolglosen Wochen voller Recherche im Internet warf ich für kurze Zeit das Handtuch. Als ich mich dann im Bekanntenkreis über meine vergebliche Suche beschwert hatte, gab es Ratschläge wie: „Hast du mal bei ASOS oder so geschaut – die haben auch immer ganz schöne Kleider…“. Ja, aber ich möchte ein richtiges Brautkleid und am besten eine Auswahl – soll heißen: Man kann bei ASOS & Co. schon fündig werden, wer aber konkretere Vorstellungen für das Hochzeitskleid hat, wird sich dort schwer tun.

Schritt 1: Welcher Schnitt steht mir?

A-Linie, Fishtail oder doch lieber Empire? Kryptische Namen für die Schnitte der Hochzeitskleider gibt es einige, für die eigene Figur gibt es aber maximal zwei bis drei Formen, die schmeicheln. Die klassische A-Linie eignet sich vor allem für weibliche Figuren, der Fishtail für besonders schlanke Damen. Auch der Princess-Schnitt ist sehr vorteilhaft wenn man Oberschenkel oder ähnliches kaschieren möchte. Auf der Seite braut.de findet ihr alle Schnitte inklusive Beschreibungen, welcher sich für welchen Figur-Typ eignet.

Schritt 2: Dem eignen Geschmack treu bleiben

Wenn es nach mir und nicht nach meiner Figur gegangen wäre, hätte ich mir ein leichtes Seidenkleid mit Spaghetti-Trägern übergeworfen. So ein Kleid findet sich allerdings nicht in meinem Kleiderschrank wieder – ein deutlicher Hinweis, dass dies nicht die Kleiderform ist, die ich erstens im Alltag tragen würde und die ich zweitens so nie für mich auswählen würde. Wenn du also im Alltag gerne ärmellose Oberteile oder schulterfreie Kleider trägst, dann vertrau auch bei der Wahl deines Hochzeitskleides diesem Kleidertyp. Viele Hochzeitskleider sind ärmellos, aber mal ganz ehrlich. Wie viele Frau mögen ihre Oberarme?!

Schritt 3: Realistische Erwartungen an das Material eines Hochzeitskleides

Vergiss alles was du an Kleidungsmaterialien kennst, denn Hochzeitskleider MÜSSEN sich in diesem Punkt einfach von normalen Kleidern unterscheiden. Hochzeitskleider sind einfach aufwendiger verarbeitet, haben mehrere Schichten, haben tiefe Rückenausschnitte und verlangen zum Teil keiner Unterwäsche.

Hochzeitskleider kaschieren durch ihr festeres Material an Stellen, die andere Kleider gnadenlos zum Vorschein bringen. Dadurch werden die Hochzeitskleider nicht unbedingt bequemer – was eigentlich an dem großen Tag doch wünschenswert wäre. ABER wie gesagt: Das Material eines Hochzeitskleides hat vor allem die Aufgabe, schöne Formen zu erschaffen. Darin zu turnen planen wir ja nicht.

Die Nachteile des Materials sind dann, dass die Bewegungsfreiheit schon etwas eingeschränkt ist oder die Spitze am Kleid einfach auf der Haut kratzt. Der große Vorteil ist wiederum, dass man nicht den ganzen Tag an sich rumzupfen muss, denn normalerweise sitzt das Kleid dann – ohne zu verrutschen.

Schritt 4: Wo kaufe ich mein Hochzeitskleid?

Die gängigen Online-Shops, ja sogar H&M, bieten mittlerweile Brautkleider an. Allein aber wegen der Beratung und auch für die Inspiration lohnt sich der Besuch im Brautmoden-Geschäft auf jeden Fall. Die Verkäuferinnen helfen bei der Auswahl, beim An- und Ausziehen und überlegen mit der zukünftigen Braut gemeinsam, was zu ihr passen könnte. Außerdem haben viele dieser Brautmodenläden eine hauseigene Schneiderin, die mit dir die möglichen oder notwendigen Anpassungen am Kleid besprechen kann. Was mich zu meinem nächsten Punkt führt:

Schritt 5: Anpassungen und Änderungen am Hochzeitskleid

Fangen wir mit dem einfachsten an. Beziehungsweise mit dem, was bei fast allen Kleidern geändert werden musst: Die Länge des Kleides und die der Ärmel (wenn es welche gibt). Damit die Kleider von Frauen jeglicher Größe getragen werden können, werden diese grundsätzlich erst mal zu lang produziert. Ein Kleid oder auch Ärmel sind schnell gekürzt. Das Kleid wird dadurch nicht groß verändert.

Jetzt wollen wir Bräute aber oft noch mehr Änderungen am Kleid haben. Ein tieferer Rückenausschnitt, Spitze wo keine ist oder keine Spitze wo welche ist. Knöpfe sollen weg oder hinzugefügt werden. Der Ausschnitt soll tiefer oder weniger offen sein.

Und hier muss ich jetzt rein grätschen.

Egal was euch während der Beratung gesagt wird, seid euch bewusst: Die Designer der Kleider haben sich bei ihrer Kreation etwas gedacht und das nicht nur optisch. Sie entwerfen in sich stimmige Kleider, welche sowohl modisch als auch technisch durchdacht sind. Jeder Stoff der scheinbar „zu viel“ ist, hat eine Aufgabe. Jede Naht, die gesetzt worden ist, ist nicht ohne Grund dort.

Bevor ihr euch also dazu entschließt, am Brautkleid maßgebliche optische Änderungen vornehmen zu lassen, lasst euch beraten, was dies aus technischer Sicht am Kleid verändern wird. Rückenausschnitte die „aufklaffen“, Nähte, die sich verziehen … – alles ungewünschte Nebenwirkungen.

Schritt 6: Was darf ein Hochzeitskleid kosten?

Meiner Erfahrung nach gehen die Preise bei 990 Euro aufwärts los. Wer ein günstigeres Kleid möchte, wird Abstriche machen müssen. Tüll ist nicht gleich Tüll. Ein einfaches weißes Kleid ist kein Brautkleid.

Bedenkt beim Kauf auch, dass die Kosten für den Schneider noch dazu kommen (mindestens 100 Euro). Eine mögliche professionelle Reinigung nach dem großen Tag kostet ebenfalls um die 300 Euro. Schuhe werdet ihr auch noch brauchen und eventuell die passende Unterwäsche. Günstig kommt man hier leider echt nicht weg.

Hochzeitskleid aus China bestellen? Das hatte ich mir auch kurz mal überlegt. Würde ich nochmal ein Brautkleid suchen müssen, würde ich es sogar wagen. Meine „Traumkleider“ haben dort um die 200 Euro gekostet. Ich würde mich vorher allerdings professionell vermessen lassen (evtl. großzügig bei potenziellen Gewichtsveränderungen), denn diese Maße gibt man bei Bestellungen in Onlineshops wie JJSHOUSE an. Zudem würde ich genau nachlesen, aus welchem Material die Kleider bestehen und wie viele Schichten im Rock-Teil sitzen (nicht, dass es zu durchsichtig wird). Wenn man dieses Kleid nach der Lieferung dann noch mal beim Schneider ändern lassen muss, kommt man trotzdem günstiger weg.

Apropos Hochzeit!

Kleider habe ich auf mainvino.de leider keine im Angebot, aber wenn ihr noch Ausrüstung für einen Junggesellinnen-Abschied sucht oder ein Rundum-Sorglos-Weinpaket für eine Trauung im kleinen Kreis sucht, dann werden ihr schon bei mir fündig.

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